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Ein Mamablog aus Berlin – FAMILIE / LIFESTYLE / DIY / REZEPTE

Was ich meinen Töchter mit auf den Weg geben möchte

Als Mama von zwei Töchtern habe ich schon den einen oder anderen Moment erlebt, in dem ich das Gefühl vermittelt bekam, das der Welt meiner Kinder Grenzen gesetzt sind. Und das nicht, weil man manchmal Dinge halt nicht so gut kann wie andere, sondern einfach nur aus dem Grund heraus, weil sie Mädchen sind. Immer noch laufen da draußen Menschen herum, die der Meinung sind, dass Mädchen bestimmte Dinge nicht können und auch nicht machen sollten, weil sie Mädchen sind. Fertig. Mädchen bitte in rosa zum Ballettunterricht, Jungs in blau zum Fußball, so einfach kann das Leben sein. Die Jungs schürfen sich ihre Knie auf, sind laut und frech, die Mädchen sitzen bitte brav und gesittet mit ihren Puppen im Kinderzimmer und kämmen sich gegenseitig die Haare. Auch wenn das jetzt etwas überspitzt ist, gibt es dennoch noch immer ein Rollendenken in den Köpfen vieler Menschen, was denn ein Mädchen oder einen Jungen ausmacht, was man so für typische Eigenschaften als Mädchen oder Junge hat.

Dank des Gendermarketings bekommt man es auch besonders leicht gemacht entsprechende Kleidung und Spielzeug für das jeweilige Geschlecht auszusuchen. Ob man für ein Mädchen oder einen Jungen etwas suche, wird man dann von der netten Verkäuferin gefragt und direkt in die entsprechende Abteilung gebracht. Jackpot, vor allem dann, wenn man so rebellisch ist wie ich und direkt in die “falsche” Abteilung geht. Einfach mal um zu gucken, was für meine Kinder giftig ist. So Sachen wie Autos, Bücher über Ritter oder Astronauten, alles nix für uns. Gesehen, gekauft und das schon oft.

Denn ich glaube nicht, dass meine Kinder irgendwelchen Vorgaben gerecht werden müssen, nur weil sie Mädchen sind. Sie sollen mit dem Bewusstsein groß werden, dass sie alles dürfen und nichts müssen. Dass sie Glitzer und rosa lieben dürfen, genauso wie auf Bäume zu klettern oder mit Rennautos zu spielen. Dass es kein typisch Junge oder typisch Mädchen gibt, sondern nur ein “das bist du” ! Dass jeder so sein darf, wie er nunmal ist. Fertig.

Wenn meine Tochter dann aus der Schule kommt und mir sagt, dass ein Junge heute gesagt hätte, dass ihr Rennauto was für Jungs sei und gar kein Mädchenspielzeug und sie dann erzählt, dass sie ihm gesagt hat, dass es sowas ja gar nicht gibt und jeder mit dem spielen darf, womit er möchte, dann bin ich stolz.  Denn ich glaube sie hat es verstanden. Für sie ist es normal, dass auch Jungs sich mal die Fingernägel lackieren und mit Puppen spielen. Dass rosa keine Mädchenfarbe ist, sondern einfach eine Farbe, die jeder mögen darf, dem sie gefällt.

Dass sie auch Ritter und Astronauten gut finden kann und dass es nichts gibt auf dieser Welt, dass sie nicht kann oder darf, nur weil sie ein Mädchen ist.  Weil das kein Grund ist, kein Argument und keine Entschuldigung, sondern einfach nur ihr Geschlecht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und wenn sie Lust hat den Eishockeyschläger vom Papa auszuprobieren und sagt sie will auch mal Eishockeyspielerin werden, dann soll sie das ausprobieren dürfen. Punkt.

Ich glaube, dass wir unsere Kinder in diesem Bewusstsein groß ziehen müssen, damit diese festgefahrenen Rollenklischees endlich aus den Köpfen der Menschen verschwinden. Damit wir wirklich mal an den Punkt kommen und sagen können: Ja, wir leben gleichberechtigt und das in jeder Phase unseres Lebens. Sowohl als Frau, als auch als Mann. Wir sollten uns vor nichts fürchten und vor nicht zurückweichen, nur weil mal jemand behauptet hat, das wäre nichts für uns. Alles ist möglich, nicht mehr und nicht weniger.

Und weil ich so rebellisch bin, werde ich gleich nachher mit meinen Kindern raus gehen und wir werden wieder mit dem Rennauto rasen, so wie es sich gehört, als richtige Mädchenmama.

Alles Liebe

Eure Anita